Vitamin B5 - Pantothensäure

A) ESSENTIELLES COENZYM
Pantothensäure wird in Panthetheine umgewandelt, das dann zu Coenzym A (CoA) umgebaut wird (Pantethine ist die stabile Form von Pantetheine). CoA ist zur Produktion von Energie und für den Metabolismus der Fette, Kohlenhydrate und Proteine essentiell wichtig. Außerdem wird Pantothensäure benötigt, um Fettsäuren (durch die Herstellung einer Verbindung – des sogenannten Acyl-Carrier-Proteins), Cholesterin, adrenale, reproduktive und Wachstumshormone, Hämoglobin, Antikörper, den Neurotransmitter Azetylcholin und Phospholipide zu synthetisieren.

B) UNTERSTÜTZUNG DER NEBENNIERE
Da Pantothensäure an der Adrenalinfunktion und der Produktion der adrenalen Hormone beteiligt ist, wird es häufig für das Verbessern der Stresstoleranz (d.h. geistlich, körperlich, usw.) eingesetzt. Obwohl Pantothensäure häufig allgemein bei Stress angewendet wird, kann es insbesondere in der Vermeidung oder Behandlung der „adrenalen Erschöpfung" -d.h. bei einer Entleerung der adrenalen Hormone (verursacht durch langfristigen chronischen Stress) - und seiner Symptome besonders nützlich sein. Pantothensäure wird häufig als ' Anti-Sress-Vitamin ' bezeichnet.

C) DARMFUNKTION
Ein Mangel an Pantothensäure kann zu chronischer Verstopfung führen. Unter anderem wird dieser Nährstoff für die Synthese des Neurotransmitters Azetylcholins benötigt, der eine Rolle in der Darmperistaltik (rythmische Bewegung der Darmmuskulatur) spielt. Daher überrascht er nicht, daß Pantothensäure sich als wirksam in klinischen Versuchen zur Behandlung der chronischen Verstopfung und des paralytischen Heus (Paralyse der Darmmuskeln/Peristaltik) erwiesen hat. Zur Überwindung von Abführmittelabhängigkeit kann Pantothensäure ebenfalls hilfreich sein. Hinweis: Für die optimale Wirksamkeit bezüglich der obengenannten Fälle kann es sinnvoll sein die Einnahme mit Phosphatidylcholin, dem Primärstoff, der für die Azetylcholinsynthese benötigt wird, zu kombinieren.

D) RHEUMATOIDE ARTHRITIS
Eine Substitution mit Pantothensäure kann therapeutisch sinnvoll sein, um die Symptome von rheumatoider Arthritis zu mindern. In einer Studie führte die tägliche Gabe von 4 mal 500mg über zwei Monate zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome wie Morgensteifigkeit, Schmerzempfindungen und dem Grad der Beweglichkeit.
Hinweis: Bei Osteoarthritispatienten zeigte sich in der gleichen Studie kein bedeutendender Besserungseffekt.

E) LIPIDSENKUNG (nur Pantethin)
Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, daß Pantethin aufgrund einer Hemmung der Cholesterinsynthese und dem beschleunigten Abbau von Fettsäuren, das Gesamtcholesterin, LDL („schlechtes") Cholesterin und die Triglyzeride erheblich senkt sowie das Anheben des HDL (des „guten") Cholesterins bewirkt.
Hinweis: Obwohl Pantothensäure in Pantetheine umwandelt wird, hat die Zufuhr von Pantothensäure wenig bis keinen Effekt auf die Cholesterin- und/oder Triglyzeridspiegel (der Grund dafür ist derzeit noch unklar).

Anwendungsgebiete
• Stress
• „Adrenale Erschöpfung"
• Chronische Müdigkeit
• Körperliche Ausdauer
• Chronische Verstopfung und Laxanzienabhängigkeit
• Rheumatoide Arthritis
• Lupus erythematosus
• Hohe Cholesterin- und Triglyzeridspiegel (nur Pantethin)

Typischer Dosierungsbereich
• 10-500mg pro Tag

EC RDA
• 6mg

Klassifikation
• Essentielles B-Vitamin

Allgemeine Ergänzungformen / Quellen
• (d-)Calcium Pantothenat
• Pantethine

Löslichkeit
• Wasserlöslich

Allgemeine Nahrungsmittelquellen
• Bierhefe
• Leber
• Nüsse
• Sojabohnen
• Fisch
• Milch
• Geflügel
• Vollkorngetreide

Kontraindikationen / Wechselwirkungen / Hinweise auf Toxizität
• Keine bekannte Toxizität bezüglich der in den Supplementen vorkommenden Mengen.
• Hohe Dosen können die Wirksamkeit des Parkinsonmedikaments Levodopa (nicht jedoch Carbidopa-Levodopa) herabsetzen.
• Hohe Dosen sollten bei Hämophilie (Bluterkranheit), außer unter medizinischer Überwachung, vermieden werden.
• Azetylcholin-erhöhende Supplemente sollten (augenommen unter ärztlicher Kontrolle) bei klinischer (nicht-bipolarer) Depression nicht eingenommen werden, da sie die Depression in einigen Fällen verstärken können. Obwohl diese Nebenwirkungen häufiger in Bezug auf Cholin und Phosphatidylcholin erwähnt werden, ist es ratsam, diesbezüglich ebenfalls die Einnahme hochdosierter Pantothensäure zu vermeiden (Ausnahme: unter ärztl. Kontrolle).
• Hohe Dosen einzelner B-Vitamine können die Aufnahme andere B-Vitamine behindern. Aus diesem Grund ist es ratsam, die hochdosierte Einnahme mit einem Multivitamin oder B-Komplex-Präparat zu ergänzen.

Substanzen/Faktoren, die die Niveaus/Spiegel verbrauchen, die Aufnahme behindern und/oder die Aktivität hemmen
• Alkohol
• Tabak
• Antibiotika
• Stress
• Colitis Ulcerosa

Anzeichen/Symptome in Verbindung mit einem Mangel
• Niedrige Belastbarkeit (verminderte Stresstoleranz)
• Adrenale Erschöpfung
• Brennempfindungen der Füße
• Obstipation
• Abdominalschmerz
• Duodenale Ulzera
• Erschöpfung
• Unruhe
• Hautprobleme
• Hypoglykämie
• Infekte der oberen Atemwege
• Rheumatoide Arthritis