Vitamin A
Retinol
Wachstum und Entwicklung
In Zusammenhang mit seiner Rolle bei der Synthese der Glycoproteine, die wiederum für eine gesunde Zellfunktion und die korrekte Übersetzung der genetischen Information sorgen, hat Vitamin A einen Einfluß auf Wachstum und Entwicklung. Ein Vitamin A-Mangel zeigt sich insbesondere an der inneren Auskleidung der Cornea (Hornhaut des Auges), der Atemwege, des Darmtrakts, der Haut, der ableitenden Harnwege und der Kanäle der sekretorischen Drüsen.
Haut
Vitamin A beeinflußt die Produktion von Mucin und Keratin (Schleim- und Oberhautzellen). Ein Mangel an Vitamin A verursacht eine abnorme Zunahme der Keratinproduktion und führt zu Hyperkeratinose der Hautzellen. Untersuchungen haben gezeigt, daß die ergänzende Einnahme von Vitamin A bei verschiedenen Hautstörungen (z.B. Akne, Psoriasis) einen positiven Einfluß zugunsten der Hautnormalisierung hat.
Augen
Vitamin A wird von den Stäbchen und Zäpfchen der Retina des Auges benötigt, um die Sehfähigkeit sowohl am Tag als auch in der Nacht zu gewährleisten. Verminderte Anpassungsfähigkeit an Lichtwechsel und schlechtes Sehvermögen finden sich häufig bei Personen mit niedrigem Vitamin A-Status. Ein Mangel von Vitamin A kann ebenfalls eine Verhärtung der Augenhornhaut durch eine übermäßige Zunahme der Keratinproduktion verursachen.
Atmung
Vitamin A ist für die Funktion des Epithels sowie der schützenden sekretorischen Funktion der inneren und äußeren Atemwege wesentlich. Ein Mangel an Vitamin A verursacht auch hier eine abnorme Zunahme der Keratinproduktion und führt zu einer Hyperkeratinose der Zellen der inneren Oberfläche der Atemwege.
Immunsystem
Der positive Effekt von Vitamin A auf die Stabilität und Funktion der Epithelgewebe des Körpers verringert das Risiko für Infektionen dieser Gewebe. Vitamin A besitzt antivirale und immunstärkende Eigenschaften und ist essentiell für die gesunde Funktion und das Wachstum der Thymusdrüse (wichtigste Drüse des Immunsystems), während es den Thymus vor Substanzverlust durch oxidativen Stress schützt.
Anwendungsgebiete
- Gewebeheilend / Reparaturfunktion
- Hautfunktionen (allgemein)
- Akne
- Psoriasis
- Gesunde Augenfunktion
- Funktion der Atemwege
- Unterstützung der Immunfunktion und verbesserte Thymusfunktion
Typischer Dosierungsbereich
800-2252ug (2664-7500iu) pro Tag
(um iu/IE (internationale Einheit) für Vitamin A (Retinol) in mg (Milligramm) umzuwandeln, dividieren Sie die iu/IEEinheit durch 3.33)
EC RDA
80Oug (2664iu)
Klassifikation
Essentielles Vitamin
Löslichkeit
Fettlöslich
Allgemeine Ergänzungformen/Quellen
- Retinol Palmitat
- Fischleberöl
Allgemeine Nahrungsmittelquellen (Retinolform)
- Leber
- Milch
- Niere
- Butter
Kontraindikationen / Wechselwirkungen / Hinweise auf Toxizität
- Wegen einer erhöhten Gefahr für Geburtsschäden, sollte eine ergänzende Einnahme von Vitamin A (als Retinol) die Dosis von 1501 ug (5000 IU) während der Schwangerschaft ohne Überwachung des Arztes NICHT überschreiten; regelmäßiger Verzehr von Leber sollte ebenfalls vermieden werden.
- Retinol wird in der Leber gespeichert und eine zusätzliche Einnahme in massiven Dosen über längere Zeit kann zu Vergiftung führen. Vergiftungssymptome (z.B. Kopfschmerzen, rissige Lippen, trockene eingerissene Haut, spröde Nägel, Alopoezia, Gingivitis, Magersucht, Reizbarkeit, Ermüdung, Übelkeit) können bei Erwachsenen, die Dosen von über 15 013ug (50 000 IU) pro Tag über mehrere Jahre einnehmen, auftreten.
- Nicht empfohlen wird ein hoher Vitamin A-Level bei chronischen Nierenbeschwerden.
- Hochdosierte zusätzliche Einnahme sollte bei gleichzeitigem Gebrauch oraler Kontrazeptiva vermieden werden.
Hinweis: Obwohl bestimmte Carotinoide (z. B. Betacarotin) im Körper in Vitamin A umgewandelt werden, bestehen nicht die gleichen Risiken wie bei vorgeformtem Vitamin A (Retinol und seine Derivate).
Substanzen/Faktoren, die die Niveaus/Spiegel verbrauchen, die Aufnahme behindern
- Die Fettaufnahme hemmende Stoffe
- Antazida
- Aspirin
- Anti-Koagulantien
- Paraffin
- Barbiturate
- Cortison
- Cholestyramine
- Neomycin
- Leberfunktionsstörung
- Verminderte Pankreasfunktion
- Colitis Ulcerosa
- Hyperthyreose
- Nephritis
- Scharlach
- Atemwegsinfekte
Anzeichen/Symptome in Verbindung mit einem Mangel
- Trockene, rauhe oder vorzeitig gealterte Haut
- Trockene oder entzündete Augen
- Trockener Mund
- Appetitsverlust
- Vermindertes Wachstum
- Schiefe Zähne
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Verminderte Sehkraft (z.B. Nachtblindheit)
- Durch Zeltrückstände verstopfte Haarfollikel
- Verschiedene Hautstörungen (z.B. Akne, Psoriasis)