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Selbsterkenntnis

Selbsterkenntnis

DIE SCHÖPFUNG UND ICH
Dr. Anton Rajmon (1930-2011)

Ovid, Dichter des alten Roms, schilderte in einer Saga 4 Zeitalter wie folgt: Im ersten, dem „goldenen Zeitalter", leben die Menschen in göttlicher Ordnung und Harmonie. Krankheiten und Verbrechen sind unbekannt, entsprechend brauchen sie weder Arzt noch Richter. Sie erreichen in voller Gesundheit ein sehr hohes Alter und entschlafen ohne Schmerzen. Es ist die Periode des spirituellen Aufschwungs und Fortschrittes. Im folgenden „silbernen Zeitalter" beginnt der von Krankheiten begleitete Glaubens- und Ordnungs-Zerfall als Folge der Langeweile jedes Wohlstandslebens. Im dritten, „kupfernen Zeitalter", setzt sich dieser fort, um im letzten „eisernen Zeitalter" Glaube und Moral auf ihren Tiefpunkt sinken zu lassen. Die materielle Genuss-Sucht, Kriminalität und Krankheiten schiessen auf ihren Höhepunkt.

 

In seinem Buch „Die Krise unseres Zeitalters", das in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts als Bestseller erschien, stellt Sorokin, amerikanischer Soziologe russischer Abstammung, fest, dass sich, analog der Ovid-Geschichte, die Spiritualität unserer Zivilisation in ihrer letzten Abstiegsphase befindet: ein Grossteil der Bevölkerung lebt nur auf der Oberfläche der Dinge, in der Sinnestäuschung, dass der physische Körper der Erzeuger, der Träger und das Ziel seiner Weltexistenz ist. Deswegen verwechselt der Mensch sein Streben nach Macht, Geld und Ruhm mit dem Lebenssinn, und seine Sinnesreize bestimmen seine Handlungen. Jedoch die schnell vergänglichen Vergnügungen können ihn auf die Dauer nicht befriedigen und seinem Leben keinen tieferen Sinn geben. So gerät er in eine innere Krise, die ihn eigentlich zur Einsicht bringen soll: das Ziel der menschlichen Evolution kann nicht ein vergängliches Leben in einem physischen Körper sein, sondern ein ewiges Leben in einem gottähnlichen Lichtkörper. Schmerz und Krankheit funktionieren als Frühwarnsystem, mit dem sich sein innerer Arzt bemüht, seine Entgleisungen wieder in die göttliche Ordnung zurückzubringen. Die menschliche Verstimmung und Zerrissenheit zwischen dem „Ist- und Soll-" Zustand seiner heutigen Entwicklungsstufe sind die Geburtswehen eines inneren Umbruchs.

Zu dieser existentiellen Diskrepanz, die Sorokin schon grösstenteils erkannte, gesellen sich heute, einige Jahrzehnte später, zunehmend noch weitere destruktive Untergangsfaktoren, die den Umbruchsdruck verstärken: Stress, Umweltverschmutzung, Elektrosmog, manipulierte und unnatürliche Ernährung, Suchtmittel, Arbeitslosigkeit, Vereinsamung und die immer schwierigere Suche nach einer wahrlich sinnvollen und befriedigenden Bindung und Beschäftigung. Dieses „Kränkeln" der heutigen Zivilisation, gemeinsam mit unseren erblichen Vorbelastungen (Miasmen nach dem Homöopathiegründer Hahnemann), ist die eigentliche Quelle vieler unserer Krankheiten. Hier liegen auch die Wurzeln der unbezahlbaren Kostenexplosion und des Versagens unseres Gesundheitswesens.

Ärztliche Behandlung und die Komplementärmedizin, welche dem Patienten Hilfe zur Unterstützung der eigenen Heilkräfte bietet und die Unterstützung seiner eigenen Heilkräfte anstrebt, ist auf die Zusammenarbeit Arzt/Patient angewiesen. Dem Patienten wird erstens eine Bereitschaft abverlangt, seine falsche Lebenseinstellung und seine falschen Lebensgewohnheiten aufzugeben, besonders sein passives Konsumenten-Verhalten. Gesundheit muss verdient und erarbeitet werden. Zweitens, muss er lernen, seine Fehler im Denken, Fühlen, Wünschen und Wollen zu erkennen, zu akzeptieren und loszulassen. Aerztlicherseits braucht es eine Erklärung der zur Verfügung stehenden Untersuchungs- und Heilmethoden sowie die Offenbarung ihrer reellen Grenzen. Dies soll dem Patienten die Möglichkeit bieten, auch ausserhalb der Sprechstunde die Wurzeln seiner Beschwerden zu suchen, um dann gemeinsam mit dem Arzt auf kürzestem Weg ein realistisches Therapieziel zu erreichen.

Unser Leben besteht aus Tun und Loslassen. Massgebend für das Erste ist der Verstand, für das Zweite die Zuversicht des Herzens: unsere Führung und unser Leben ist die Liebe und Weisheit Gottes. Mit dieser Zuversicht beginnt eine „innere Umkehr" und macht uns allmählich zur eigenen Innenschau fähig. Ihre Steigerung führt schliesslich zum Erlebnis der Einheit mit dem Schöpfer (=Erleuchtung, Wiedergeburt der Seele). So gewinnt der Mensch eigene Erfahrung der frohen Botschaft des Evangeliums Jesu und erfüllt die alte Aufforderung, geschrieben vor dreitausend Jahren auf dem Apollo-Tempel in Delphi (rechts): „Mensch, erkenne dich selbst und Du wirst Gott in dir erkennen".

 

 

DIE SCHÖPFUNG UND ICH

Die primäre Aufgabe der medizinischen Forschung und Handlung sollte uns während unserem irdischen Verweilen eine würdige und optimale Lebensqualität verhelfen. Unvermeidlich bleibt trotz allen Bemühungen schlussendlich am Ende unseres weltlichen Daseins die Begegnung mit dem Tod. Eine aus der Sicht der Natur durchaus sinnvolle und für die „Schöpfung" notwendige Erscheinung.

Die Schöpfung steht in direkter Abhängigkeit mit der Vergänglichkeit, denn Schöpfung bedeutet Schaffung, Veränderung und Neubeginn. Ein Neubeginn ohne Ende wäre undenkbar! Dank dieser Tatsache wird die Schöpfung ewig andauern und das Leben sich fortwährend bewegen und von neuem entwickeln. Das wahre Leben kennt weder Schlummer noch Schlaf und ist ewiglich ein selbsttätiger Strom sich ausdehnender Vervollkommnung. Diese vollkommene Tätigkeit und Freude des Lebens ergibt sich von selbst aus dem Grundgesetz der Liebe. Auch mit dem Tod freunden wir uns an, denn er ist ein Notbehelf uns von einem Kleid zu befreien, das uns zur Vollendung des Lebens nicht mehr dienen kann. Wird der physische Körper derart unfähig, dass ihn die Persönlichkeit, die ihn bewohnt, im Streben nach Vollendung nicht mehr benutzen kann, so greift die Natur selbst ein und löst die Begrenzung auf.

Gram beim Tode eines geliebten Menschen ist in Wirklichkeit Empörung gegen die Auswirkung dieses Gesetzes, das geschaffen wurde, um neue und grosse Möglichkeiten des Ausruhens und Wachens zu gewähren. Nichts im Weltall läuft rückwärts, alles bewegt sich vorwärts zu immer grössere Vollkommenheit hin. „Der menschliche Anteil" unseres Wesens sollte wissen, dass niemand je unser Weltall verlassen kann und dass der Dahingegangene nur an einem besseren Orte als dem bisherigen sein muss.

Ist es wirkliche, wahre, göttliche Liebe die uns erfüllt und bindet, dann wird sie nie aufhören und muss uns früher oder später wieder zu dem Wesen hinziehen, das wir lieben. Daher kennt die wahre göttliche Liebe keine Trennung durch den Tod. Das was uns eine Trennung empfinden lässt, ist nicht Liebe. Das Gefühl der Trennung ist bloss eine der Täuschungen des persönlichen Selbst, in dem es noch verharrt, da es das Wesen des Bewusstseins nicht versteht.

Denken wir an einen geliebten Menschen, so sind wir mit unserem höheren Gedankenleib (Mentalkörper) wirklich bei ihm im gleichen Augenblick, da unser Bewusstsein bei dem anderen Menschen weilt. Könnte der Mensch diese Wahrheit verstehen, so würde er die Ketten sprengen, die solch Trauer verursachen. Solcher Gram erwächst nur aus der Tatsache, dass die Persönlichkeit, besonders in ihren Gefühlen, den Körper als das eigentliche Einzelwesen betrachtet, statt zu erkennen, dass der Körper nur ein Kleid ist, das der innere Mensch trägt. Dieses Kleid sollte jeder völlig und ständig beherrschen und zu stetem frohen Dienen bringen. Wer ein anderes Wesen wirklich liebt, möchte, dass es glücklich und in Frieden ist. Wählt nun dieses Wesen durch den sogenannten Tod eine bessere Gelegenheit für den künftigen Ausdruck, so sollten wir nicht wünschen, dieses Wesen in einem Zustand der Unvollkommenheit zurückzubehalten.

Die Unkenntnis dieser Wahrheit fesselt den Menschen in ihren selbstgeschaffenen Ketten der Begrenzung. Diese Art Unwissenheit bindet den Lebensausdruck des Menschengeschlechtes und schafft eine hartnäckige Weigerung, das Leben richtig zu verstehen. Sie zieht jedes Jahr Millionen Menschen in die Tiefen der Verzweiflung. Diese verkehrte Haltung zum Leben verhütet nicht nur die Erfüllung alles dessen, was allein lebenswert ist, sie raubt dem Wesen auch seine Fähigkeiten und stürzt es in die Bande der Selbstbemitleidung. Will das Einzelwesen seinen Sieg erringen und Meisterschaft erlangen, so muss es seine Vergänglichkeit bejahen ohne je zu wanken. Die Menschen haben durch ihr unrichtiges Denken und Handeln auf dieser Erde ein böses Hindernis geschaffen: Durch die Angst vor dem Tode hindern sie ihre hochstrebende wunderbare Wesen, dass sie Freiheit erringen und die volle Kraft der Göttlichkeit benutzen, die ihnen seit Beginn der Schöpfung als Gabe des VATERs an seine Kinder gehört.

 

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