Protein S 100
Das Protein S100 kommt, abgesehen von Patienten mit malignem Melanom, bei hellhäutigen Patienten ganz überwiegend aus dem zentralen Nervensystem. Daher kann mittels der Bestimmung des Protein S100 die Dichtigkeit der Blut–Hirn–Schranke überprüft werden.
Indikationen für eine Untersuchung sind neurologische Erkrankungen wie MS, CFS, Fibromyalgie, Neuroborreliose, außerdem Mitochondropathien und unklare neurologisch – psychiatrische Erkrankungen.
Da jedoch Störungen der Blut–Hirn–Schranke häufig nur nach Belastung auftreten, ist es sinnvoll neben einer Basalwertbestimmung auch eine Bestimmung nach körperlicher Belastung durchzuführen. Der Grad der Belastung richtet sich dabei nach der Situation des Patienten. Liegt keine besondere krankheitsbedingte Leistungseinschränkung vor, kann z.B. 10-minütiges forsches Treppengehen als Belastung dienen. Alternativ, insbesondere bei Patienten mit Gehbehinderung kann auch ein 10-minütiges Kopfkreisen als Belastung durchgeführt werden. Falls anamnestische Angaben vorliegen nach welchen besonderen Belastungen (z.B. spezielle Gerüche etc.) fragliche neurologische Symptome auftreten, kann auch dies als Belastung verwendet werden, allerdings ist auch hier etwa 10 Minuten zwischen den beiden Blutentnahmen zu warten.
Der Test ist positiv, wenn das Protein S100 nach Belastung auf über 0,06 µg/l ansteigt oder im Vergleich zum Ausgangswert um über 0,03 µg/l ansteigt.