PABA Paraaminobenzoesäure
A) METABOLISCHES COENZYM
Zwar klassifiziert als 'nicht-essentieller' Nährstoff, wird PABA jedoch häufig mit der B-Vitamin Gruppe assoziiert. PABA ist für den korrekten Metabolismus und die Verwertung der Proteine essentiell und wird für die Bildung der roten Blutkörperchen benötigt. PABA ist ein Bestandteil der Folsäure und erleichtert ebenfalls die Folsäureproduktion durch die Anregung der Darmbakterien.
B) HAUTFUNKTIONEN
die bisherige PABA Forschung beschäftigt sich überwiegend mit verschiedenen Störungen der Haut. Z.B. hat hochdosiertes PABA eindrucksvolle klinische Resultate in der Behandlung von Sklerodermie, einer Krankheit sich durch Verdickung und verminderte Kappilardurchblutung der Haut aufgrund einer Überproduktion des Kollagens manifestiert, geliefert. Zwar bestätigen nicht alle der relevanten Untersuchungen diese Ergebnisse, jedoch wurde in einer der positiven Studien bei allen der 135 Sklerodermiepatienten eine meßbare Erweichung Haut nach mindestens 3 Monaten der Therapie beobachtet. Eine andere Studie zeigte eine Verbesserung bei Vitiligo-Patienten (fehlende Pigmentierung der Haut- sichtbar als deutlich weiße Flecken) nach mehreren Monaten der Behandlung, paradoxerweise ist jedoch ebenfalls beobachtet worden, daß eine hochdosierte PABA Substitution (d.h. 8 Gramm pro Tag) in einigen Fällen Vitiligo verursachen kann. Trotz bisher begrenzter Forschungen, spricht vieles dafür, daß PABA bei Dermatitis herpetiformis, Pemphigus (großflächige mit Blasen bedeckte Hautareale) und Dermatomyositis (Autoimmunerkrankung in Form von Hautausschlag in Zusammenhang mit entzündeten und schwachen Muskeln) von Nutzen sein kann.
Hinweis: Topisch angewendet, ist PABA als ein wirkungsvolles Sonnenschutzmittel bekannt, oral eingenommenes PABA scheint jedoch keine Sonnenschutzwirkung zu besitzen (siehe Kontraindikationen).
C) HORMONSYSTYSTEM
Untersuchungen beschreiben, daß PABA die Wirkung des Cortisons verstärkt und Östrogen wie auch andere Hormone in ähnlicher Weise zu beeinflussen scheint. Es gibt Annahmen darüber, daß PABA den metabolischen Abbau der verschiedenen Hormone in der Leber verlangsamen kann. Die Substitution mit PABA hat ferner vielversprechende Resultate in der Behandlung der weiblichen Unfruchtbarkeit geliefert. Obwohl anscheinend nicht in der neueren Forschung nachvollzogen, zeigte sich in einer Studie aus dem Jahr 1942 bei 16 vorher infertilen Frauen, daß 75% in der Lage waren, nach sieben Monaten der Einnahme von vier mal täglich je 100mg PABA, erfolgreich schwanger zu werden.
Mögliche Anwendungen
• Skerodermie
• Vitiligo (siehe Kontraindikationen)
• Dermatitis herpetiformis
• Pemphigus
• Dermatomyositis
• Weibliche Sterilität
• Peyronie (Deformation des Penis durch Bindegewebsumwandlung)
• Sonnenschutz (topische Anwendung)
Typischer Dosierungsbereich
• 10-500mg pro Tag
EC RDA
• Nicht festgelegt
Klassifikation
• Nichtessentieller Nährstoff
(die Kategorisierung von PABA als 'nichtessentiell' bedeutet nicht, daß es nicht vom Körper benötigt wird; PABA ist für den menschlichen Organismus essentiell wichtig. Es wird jedoch offiziell als 'nichtessentiell ' klassifiziert, da der Körper es bei adäquater Versorgung mit Nährstoffen in ausreichender Menge selber bilden kann, was nicht notwendigerweise die optimale Versorgung zum Erhalt der Gesundheit gewährleistet.)
Löslichkeit
• Wasserlöslich
Allgemeine Ergänzungformen / Quellen
• Paraaminobenzoesäure
Allgemeine Nahrungsmittelquellen
• Bierhefe
• Leber
• Niere
• Vollkorngetreide
Kontraindikationen / Wechselwirkungen / Hinweise auf Toxizität
• Bei kleinen Kindern führte der Gebrauch von massiven Dosen über 20 Gramm (20,000mg pro Tag) zu Todesfällen.
• Ein beschriebener Todesfall (durch toxische Hepatitis) eines Erwachsenen mit Lupus, der 48 Gramm (48,000mg) pro Tag über 6 Tage eingenommen hatte, gefolgt von einer sieben monatigen Einnahme bei einer Dosierung von 8 Gramm (8000mg) pro Tag.
• Sehr hohe Dosen (8 Gramm oder mehr pro Tag) verursachen Leberschäden, Hypoglykämie und Vitiligo (Weißfleckenkrankheit).
• Die Toxizität von PABA kann Schäden der Leber, des Herzens und/oder der Nieren verursachen.
• Weitere Symptome für die Giftigkeit von PABA können sich in Gelbsucht, Hautausschlag, Fieber, Übelkeit und/oder Erbrechen äußern und die Nebenwirkungen einer hochdosierten Einnahme können Magenirritation, Diarrhöe, Übelkeit oder Erbrechen hervorrufen.
• Hohe Dosen können zu einer Abnahme der weißen Blutkörperchen führen.
• Obwohl Sulfonamide (sulfa class antibiotics) einen PABA Mängel verursachen können, kann die Einnahme von PABA die Wirkung dieser Mittel beeinträchtigen, daher sollte man beide Substanzen -außer unter ärztlicher Kontrolle- nicht in Kombination einnehmen.
• Bei einigen Personen können sich bei oraler oder topischer Anwendung allergische Reaktionen zeigen.
• PABA kann in manchen Fällen erhöhte Lichtempfindlichkeit verursachen.
Substanzen/Faktoren, die die Niveaus/Spiegel verbrauchen, die Aufnahme behindern und/oder die Aktivität hemmen
• Antibiotika der Sulfat-Klasse - siehe Kontraindikationen
Anzeichen/Symptome in Verbindung mit einem Mangel
• Verdauungsstörungen
• Verstopfung oder Diarrhöe
• Erschöpfung
• Nervosität oder Reizbarkeit
• Anämie
• Depression
• Kopfschmerzen