Mineralstoffmangel durch Medikamente
Die immer wieder propagierten fünf Portionen Obst, Gemüse und Salat pro Tag oder die berühmten DGE-/BAG-/DACH-Tagesempfehlungen beziehen sich auf den Mikronährstoffbedarf von gesunden Erwachsenen ohne Risikofaktoren, wie Rauchen, Alkoholgenuss, Medikamente, Stress oder Umweltbelastungen. Alle anderen haben demnach eine permanente Unterversorgung an Mikronährstoffen. Speziell bei Personen, die vom Arzt verordnet über längere Zeit Medikamente nehmen müssen, besteht die Gefahr einer chronischen Unterversorgung von lebensnotwendigen Mikronährstoffen. Unerklärliche Müdigkeit, Schlafstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, erhöhte Entzündungsneigung bis hin zu Immunstörungen können die Folge sein.
In der täglichen Praxis wird im Besonderen der Wechselwirkung zwischen Mikronährstoffen und Medikamenten viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl diese Zusammenhänge in der Fachliteratur ausreichend beschrieben und in Studien belegt sind. Viele Medikamente, die — aus welchen Gründen auch immer — oftmals langfristig über Wochen, Monate, Jahre eingenommen werden müssen, können dem Körper grössere Mengen Mikronährstoffe entziehen und blockieren deren Wirkung. Ein Ausgleich über die Ernährung oder auch über niedrig dosierte Nahrungsergänzungspräparate ist nicht mehr möglich. Es kommt zwangsläufig zu gravierenden Defiziten lebensnotwendiger Mikronährstoffe mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.
Medikamente | Entzogene Mikronährstoffe |
Abführmittel | Vitamin A, D, E, K, Kalium, Phosphor |
Alkohol | Vitamin-B-Komplex, (B1, B2, B3, B„ Folsäure), Magnesium, Zink |
Antibiotika | Vitamin-B-Komplex, Vitamin C, Kalium |
Antidepressiva | Vitamin B12, Coenzym Q10 |
Antihistaminika | Vitamin C |
Acetylsalicylsäure | Vitamin A, B, C, Kalium, Kalzium |
Cholesterinsenker/Statine | Coenzym Q10 |
Corticosteroide | Kalzium, Vitamin D, Kalium, Selen, Zink |
Diuretika | Kalium, Vitamin-B-Komplex , Magnesium, Zink, Coenzym Q10 |
Ovulationshemmer/Pille | Folsäure, Vitamin B6, B12, E |
Sulfonamide | Folsäure, Vitamin K, B2 |
Quelle: Hepart
Durch langzeitige Einnahme dieser Medikamente kann es zu Mangelerscheinungen kommen.
Amoxicillin (Penicilline) | B1, 2, 3, 6, 12, K, Inositol, Bifidobakterien, Lactobacillus acidophilus |
Anti Baby Pillen | Vitamin C, B12, B6, B2, Zink, Folsäure, Magnesium |
Aspirin |
Folsäure, Eisen, Kalium, Natrium, Vitamin C |
Beta Blocker (z.B. Atenolol, Bisoprolol, Pindolol, i.d.R. alle auf -ol endend) | Q10 |
Cephalosporine (z.B. Cefaclor, i.d.R. alle mit cefa- beginnend) | B1, 2, 3, 6, 12, K, Biotin, Insitol, Bifidobakterien, Lactobacillus acidophilus |
Chlorothiazide | Magnesium, Kalium, Zink, Q10 |
Cimetidine (z.B. Tagamet), Ranitidine (z.B. Zantic) | Kalzium, Folsäure, Eisen, B12, D, Zink |
Diclofenac (z.B. Voltaren) | Folsäure |
Digoxin | Kalzium, Magnesium, Phosphor, Vitamin B1 |
Enalapril (z.B. Reniten) | Zink |
Furosemid (z.B.Lasix) | Folsäure, Eisen, Kalium, Vitamine B1, 6, C, Zink |
Glibornurid (z.B. Glutril), Glipizide (z.B. Glibenese) | Q10 |
Metformin (z.B. Glucophage) | B12 |
Omeprazol (z.B. Antra) | B12 |
Prednison, Dexamethasone, Betamethasone, Budesonide, Triamcinolone | Kalzium, Folsäure, Magnesium, Kalium, Selen, Vitamin C, D, Zink |
Simvastatin (z.B. Zocor, und ähnliche, die mit -statin enden) | Q10 |
Sulfonamide (z.B. Bactrim) | B1, 2, 3, 6, 12, K, Biotin, Insitol, Bifidobakterien, Lactobacillus acidophilus |
Theophylline (z.B. Euphylin, Unifyl) | B6 |