Magen Darm Trakt und seine Funktion
![]() |
In einem 75jährigen Leben hat der Darm Kontakt mit 30 Tonnen fester Nahrung gehabt. Ein deutscher Darm verdaut durchschnittlich während dieser Zeit:
|
Voraussetzung für eine gute Gesundheit ist zweifellos eine gute Ernährung. Nur diese alleine genügt nicht. Wir müssen die Nahrung auch verdauen, in brauchbare Bestandteile zerlegen und über die Darmschleimhaut resorbieren können. Liegt eine schlechte unvollständige Verdauung oder gar eine fortgeschrittene Darmstörung und Fehlbesiedlung vor, können unter Umständen verschiedenste akute und chronische Krankheiten daraus resultieren. Sie entstehen meistens aus einer Kombination diverser Störungen, die sich gegenseitig verstärken. Auf die Dauer können auch nicht-darmverwandte chronische Krankheiten, wie Haut-Ausschläge, chronische Müdigkeit, Rheuma u.a. ausgelöst werden oder sich verschlimmern. Da die meisten Nahrungsmittel in ihrer natürlichen Form für uns unbrauchbar sind, müssen wir sie im Verdauungstrakt zerkleinern bis zu dem Punkt, an dem unser Organismus sie als potentiellen Bestandteil unser selbst erkennt. Diese Endphase der Verdauung findet auf der Darmschleimhaut selbst statt. Dies ist ein sehr komplexer Vorgang, denn die Schleimhaut muss in der Lage sein, zwischen guten Vitalstoffen und schlechten Toxinen zu unterscheiden. Wie tut sie das bloss!? |
![]() |
Die Verdauung setzt mit dem Kauen und Einspeicheln ein. Mit dem Speichel erfolgt zudem der erste Kontakt mit unserem Immunsystem, welches die schlechten Bakterien schon vor dem Eindringen in den Organismus ortet und vernichtet. Im Magen beginnt das, was wir üblicherweise unter der eigentlichen Verdauung verstehen. Die täglich bis zu zwei Liter Magensaft aus Salzsäure und diversen Enzymen beginnen die Fette und Eiweisse zu zerlegen. Was aber noch ebenso wichtig ist, ist dass der Mageninhalt damit wie durch eine Quarantäne-Schleuse desinfiziert wird. Magensäure hilft bei der Resorption von bestimmten Vitaminen und Spurenelementen. Die Leber, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm produzieren ihrerseits täglich 2-3 Liter eines basischen Verdauungssaftes, welcher in den oberen Dünndarm ausgeleitet wird. In diesem Verdauungssaft sind unzählige weitere Verdauungsenzyme enthalten, die für die Eiweiss-, Fette und Stärkezerkleinerung verantwortlich sind. Im Dünndarm werden die meisten für uns brauchbaren Nahrungsbestandteile aufgenommen, was übrig bleibt (u.a. Ballaststoffe) gelangt in den Dickdarm, wo der äusserst intensive Stoffwechsel unserer 100'000'000'000'000 Darm-Bakterien einsetzt. Sie verdauen weiter, aber auf ihre Art und Weise... Hier werden die Ballaststoffe, Cellulosebestandteile und weitere unverdaute Kohlenhydrate, Eiweisse und Fette zum Teil zu nützlichen und zum Teil zu giftigen Substanzen verarbeitet. Nützlich sind vor allem die weiteren Abbauprodukte von bestimmten Fetten und Fasern, die sog. kurzkettigen Fettsäuren, die einen wichtigen Energieträger unserer Dickdarmschleimhaut darstellen.