Glutathion
Der intrazelluläre Glutathion-Spiegel ist ein quantitatives Maß für Vitalität, Gesundheit und Alterungszustand der Körperzellen. Als ubiquitäres Tripeptid ist Glutathion essentiell an zahlreichen biochemischen Prozessen beteiligt. Es reguliert die Zellteilung, hilft bei der Reparatur schadhafter DNA, trägt zur Entgiftung bei, erhöht die Aktivität von Abwehrzellen und wirkt als Antioxidanz.
Entscheidend für den Zellschutz ist der Spiegel an reduziertem Glutathion (GSH) innerhalb der Zelle. Der Quotient aus der vorliegenden Menge an reduziertem und oxidiertem Glutathion (GSH/GSSG) spiegelt die aktuelle Belastung der Zelle wider. Bei zahlreichen Krankheitsbildern wie Tumorerkrankungen, Immunschwäche und neurodegenerativen Erkrankungen wird eine Verschiebung des Glutathion-Status in Richtung oxidiertes Glutathion (Glutathiondisulfid = GSSG) beobachtet.
Tierversuche und erste klinische Studien sprechen für eine Verbesserung der Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapien durch die Glutathion-Versorgung.
Wie das Tumorwachstum auf die GSH-Zufuhr reagiert, wird noch untersucht. Es gibt bereits Hinweise, dass GSH zur Rückbildung von Metastasen und Tumorrezidiven beiträgt. Erste Labor- und Tierversuche sprechen dafür, dass Glutathion das Wachstum von Tumorzellen hemmt und den programmierten Zelltod (Apoptose) von Krebszellen beeinflusst.
Ursache für Abweichungen vom Normalwert
Bei erhöhtem Stoffwechselbedarf durch z. B. Erkrankung, starke körperliche Betätigung oder Stress kann der zelluläre Glutathion-Bedarf oft nur unzureichend gedeckt werden. Bei genetisch bedingter Veränderung des Glutathion-Stoffwechsels werden vermehrt Neoplasien beobachtet.
Klinische Bedeutung
Glutathion ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und hilft beim Transport von Proteinen durch die Zellmembran. Eine besonders wichtige Rolle spielt Glutathion im antioxidativen Schutzsystem des Körpers, wo es seine Wirkung im Zusammenspiel mit dem selenhaltigen Enzym Glutathionperoxidase entfaltet. Für das Immunsystem ist Glutathion insbesondere für die Lymphopoese von Bedeutung. Es trägt zur Bildung von Leukotrienen bei, welche zahlreiche Immunreaktionen steuern. In der Leber ist GSH an vielen Entgiftungsprozessen beteiligt.
Eine Studie der Universität Michigan mit 172 über 60-jährigen Personen belegte, dass ein hoher Glutathion-Blutspiegel vor Alterserkrankungen schützt. Glutathion wird in der Regel mit der Nahrung aufgenommen und aus Glutamin, Cystein und Glycin DNA-unabhängig unter Verbrauch von 3 ATP synthetisiert. Bestimmte Obst- und Gemüsesorten enthalten vermehrt Glutathion:
- Kartoffeln
- Orangen
- Tomaten
- Brokkoli
- Zucchini
- Spinat.
Glutathion kann auch in Form von S-Acetylglutathion (SAG) substituiert werden.
Information aus der Broschüre vom Labor GanzImmun