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Folsäure

Folsäure

A) FÖTALE ENTWICKLUNG
Folsäure ist für jegliche Zellteilungs- und Wachstumsvorgänge und somit für die Entwicklung und die Instandhaltung der Körpergewebe und der Systeme essentiell (insbesondere des Nervensystems). Die neurologischen Gefahren für den ungeborenen Fötus aufgrund eines Folsäuremangels der Mutter während der Schwangerschaft ist wissenschaftlich nachgewiesen. Dieser Mangel kann beim Fötus als Neuralrohrdefekt der Spina Bifida aperta (einer Spaltbildung der Wirbelsäule, bei der sich der Knochen, der das Rückenmark schützt, nicht vollständig entwickelt /man spricht auch vom "offenen Rücken") auftreten. Zahlreiche Studien bestätigen den schützenden Effekt der Folsäure-Substitution zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten. Von den meisten Experten wird eine vorbeugende Dosis von 40Oug pro Tag empfohlen. Dieses betrifft nicht nur Frauen während der Schwangerschaft, sondern auch vor allem Frauen im gebährfähigen Alter mit konkretem Kinderwunsch. Aufgrund eines tendeziellen Defizits an Folsäure in den Nahrungsmitteln haben bestimmte Länder die Empfehlung herausgegeben, daß alle Frauen, unabhängig von ihrer Ernährungsweise, die beabsichtigen, schwanger zu werden, zusätzlich Folsäurepräparate einnehmen sollten. Für Frauen mit vorrausgegangener Schwangerschaft mit aufgetretenem Neuralrohrdefekt, empfiehlt der Expertenbeirat der britischen Abteilung Gesundheit zur Vorbeugung einer erneuten Manifestation dieser Mißbildung eine tägliche Dosis Folsäure von 5mg (500Oug). Diese Empfehlung steht in Übereinstimmung mit der medizinischen Forschung von 1991 (Rat-Vitamin-Studie), in der sich zeigte, daß eine Substitution von täglich 4mg (400Oug) Folsäure einen etwa 70%-igen Schutz für Frauen mit vorrausgegangener Schwangerschaft mit entstandenem Neuralrohrdefekt darstellt. (Offenbar ist der Mangel an Verfügbarkeit von Folsäurepräparaten in der Stärke von 4mg der Grund für die Empfehlung einer Dosierung von 5mg.)
Hinweis: Eine Folsäure-Dosierung von 5mg ist verschreibungspflichtig und sollte ausschließlich unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden (siehe Kontraindikationen).

B) MENTALFUNKTION UND EMOTIONALE GESUNDHEIT
In der aktiven Form ist Folsäure ist ein starker Methylspender, dem Stoff, der für die Herstellung und Wiederverwertung von zahlreichen körpereigenen Substanzen, einschließlich der Neurotransmitter, erforderlich ist. Da Neurotransmitter (wie Serotonin, Dopamin und Azetylcholin) für verschiedene Funktionen wie Gedächtnis, geistige Klarheit und Aufmerksamkeit und psychische Stabilität verantwortlich sind, überrascht nicht, daß Folsäuremangel zu Depressionen und eine Abnahme der kognitiven Leistung (d.h. Senilität/Demenz) führen kann. Als Methylspender senkt Folsäure auch die schädigenden Homocysteinspiegel. Homocystein, daß aus der Aminosäure Methionin gebildet wird, wird unter Beteiligung der Vitamine B12, B6 und Folsäure remethyliert (oder zu Cystein abgebaut), wobei Folsäure die größte Bedeutung hat. Erhöhte Homocysteinspiegel spielen, wie bereits erwähnt, eine Rolle in der Entwicklung der Alzheimer'schen Krankheit.

C) HERZGEFÄSSFUNKTIONEN
Erhöhte Homocysteinspiegel sind ein Hauptrisikofaktor in der Enstehung von Atherosklerose, dem Primärauslöser von kardiovaskulären Erkrankungen. Folsäure, insbesondere in Verbindung mit den Vitaminen B12 (auch ein Methylspender) und B6, kann helfen, die Gefäßwände zu schützen, indem es die Umwandlung des Homocysteins zurück in die Aminosäure Methionin (Pol- Säure und 1312) und den Metabolismus des Homocysteins in Cystathionin und Cystein (B6) erleichtert. Homocystein führt zu Gefäßschäden, indem es die Zerstörung beschleunigt, die durch die oxidative Wirkung freier Radikale verursacht wird.

D) GYNÄKOLOGISCHE FUNKTION
Studien zeigen, daß Folsäuremangel ein Hauptrisikofaktor bei der Entwicklung der zervikalen Dysplasie, einem Zustand der metaplastischen (abnorme) Veränderung der zervikalen Zellen ist. Die Substitution mit hohen Dosen an Folsäure hat sehr eindrucksvolle Resultate in klinischen Versuchen erbracht, bei denen die orale Gabe hochdosierter Folsäure zu einer signifikanten Verbesserung oder Normalisierung des Zeltwachstums (der zervikalen Zellen) geführt hat.
Hinweis: Die gebräuchliche Dosierungsmenge dieser Studien waren lOmg pro Tag. Solche Dosierungen sind verschreibungspflichtig und sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden (siehe Kontraindikationen).

Anwendungsgebiete
• Vermeidung neurologischer Geburtsschäden (Neuralrohrdefekte, z.B. Spina Bifida)
• Herzgefäßerkrankungen (d.h. Atherosklerose)
• Depression
• Senilität (Alzheimer'sche Krankheit)
• Anämie (siehe Kontraindikationen)
• Zervikale Dysplasie
• Osteoporose
• Zahnfleischerkrankungen / Peridontitis, Gingivitis
• Histapaenie (abnorm niedrige Histaminspiegel)

Typischer Dosierungsbereich
• 200-80Oug pro Tag
(Dosierungen von 5mg ( 500Oug 1 bis 1 Omg [ 10, 00Oug werden in bestimmten Ausnahmefällen verwendet, sind jedoch rezeptpflichtig und sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden - siehe Kontraindikationen)

EC RDA
• 200ug

Klassifikation
• Essentielles B-Vitamin

Löslichkeit
• Wasserlöslich

Allgemeine Ergänzungformen / Quellen
• Folsäure (Folacin, Folat)
• Folinsäure

Allgemeine Nahrungsmittelquellen
• Bierhefe
• Bohnen
• Spargel
• Vollkorngetreide
• Nüsse
• Rote Rüben
• Kalbsleber
• Grüne Blattgemüse
Hinweis: Der Polsäuregehalt von Lebensmitteln wird häufig bei der Zubereitung erheblich vermindert (Folsäure ist hitzeempfindlich und löst sich in heißem Wasser auf). Ebenso verbraucht es sich durch lange Lagerung. Dadurch ist eine ausreichende Versorgung über die reine Nahrungszufuhr —selbst bei ausgewählten Lebensmitteln- meist nicht gewährleistet. Da die Ernährung eine ausreichende Aufnahme von Folsäure nicht notwendigerweise gewährleistet, kann eine Substitution insbesondere im Fall der genannten Risikokategorien dieses Defizit ergänzen.

Kontraindikationen / Wechselwirkungen / Hinweise auf Toxizität
• Keine bekannte Toxizität bezügl. der in den Supplementen vorkommenden Mengen.
• Folsäure kann die Zeichen eines Vitamin B12-Mangels verdecken. Bei Zufuhr erhöhter Mengen Folsäure, wird empfohlen, ebenfalls mit Vitamin B12 zu supplementieren. Vegane und vegetarische Diäten haben häufig einen hohen Folsäure-Gehalt bei gleichzeitig niedrigem Vitamin B12- Anteil, welcher durch eine ergänzende Einnahme an diesem Vitamin ausgeglichen werden kann.
Hinweis: Der der durch langfristigen Vitamin B12-Mangel verursachte neurologische Schaden kann irreversibel sein. Da sich die Anzeichen eines Vitamin B12-Mangels möglicherweise erst nach meheren Jahren symptomatisch niederschlagen, ist es lebenswichtig, eine ausreichende und gleichbleibende Zufuhr sicherzustellen.
• Bei Epileptikern sollten hohe Dosen nur unter medizinischer Kontrolleverabreicht werden, da Folsäure die Anfallsneigung erhöhen kann.
• Die Substitution kann die Wirksamkeit des Spasmolytikums Phenytoin herabsetzen.
• Folsäure Suppiementierung sollte nicht gleichzeitig mit dem Zytostatikum Methotrexat
eingenommen werden, es sei denn unter Kontrolle des vorschreibenden Arztes.
• Bei Schizophreniekranken sollte eine Einnahme nur unter ärzlicher Kontrolle erfolgen.
• Die Hochdosierte Einnahme sollte bei Personen mit abnorm hohen Histaminspiegeln – außer unter medizinischer Kontrolle - vermieden werden.

• Die Einnahme hoher Dosen über längeren Zeitraum kann zu Kristallisation von Folacin in den Nieren führen und erhöhte Ausscheidung von Harnsäure im Urin verursachen.
• Sehr hohe Dosen können Blähungen, Appetitverlust, Flatulenz und Übelkeit verursachen.
• Hohe Dosen der einzelnen B-Vitamine können andere B-Vitamine verbrauchen; deshalb sollte eine hochdosierter Einnahme mit einem Multivitamin-, oder B-Komplex-Präparat ergänzt werden.

Substanzen/Faktoren, die die Niveaus/Spiegel verbrauchen, die Aufnahme behindern und/oder die Aktivität hemmen
• Alkohol
• Tabak
• Stress
• Chemotherapeutika (einschließlich Methotrexate, Trimethoprim und Pyrimethamin)
• Antazida Spasmolytika
• Nichtsteroidale Antirheumatika
• Östrogen
• Progesteron
• Orale Kontrazeptiva
• Corticosteroide
• Cholestyramin
• Barbiturate
• Schwefelhaltige Medikamente
• Chloromycetin (Chloramphenicol)
• AZT
• Pankreatin

Anzeichen/Symptome in Verbindung mit einem Mangel
• Anämie (Makrozytäre)
• Atherosklerose (in Verbindung mit erhöhtem Homocystein)
• Chronische Lebererkrankungen
• Zervikale Dysplasie
• Depression
• Zahnfleischerkrankungen
• Diarrhöe
• Erschöpfung
• Erhöhte Homocysteinspiegel
• Rhagaden der Mundwinkel
• Neuralrohrdefekte
• Gebremstes Wachstum
• Frühgeburt
• Wundheft der Zunge
• Verlust des Appetits

 

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