Eigenurintherapie
Was ist Urin ?
Der Urin ist ein steriles Restwasser, welches die Nieren aus dem Blut herausfiltriert haben. Sein Inhalt ist immer individuell zusammengesetzt. Er ist nichts anderes als ein Teil des Blutes, ein Blutserumkonzentrat. Darin sammeln sich wertvolle Hormone, Enzyme, Mineralien, Salze, Antikörper aber auch Schlacken, Krankheitsprodukte und Toxine.
Urin als Heilmittel?
Der Eigenharn stellt das spezifische, individuelle Heilmittel eines jeden Kranken dar. Und er ist speziell für ihn, auf seine jeweils momentane Bedürfnisse genau „zugeschnitten", da er von ihm selbst produziert wird. Führt man den Urin dem Körper zurück, so entfaltet sich dort eine Immunreaktion, ähnlich der Eigenblutwirkung. So kann der Eigenharn auch als eine Umstimmungstherapie oder auch vorbeugend zur allgemeinen Stärkung empfohlen werden.
Indikationen
Aus dem Buch des englischen Arztes J. W. Armstrong „The Water of Life": Asthma, Augenkrankheiten aller Art, Colitis, Diabetes, Entzündungen der Kiefer- und Stirnhöhlen, Epilepsie, Gangrän, Gelbsucht, Hauterkrankungen, Herpesinfektionen, Lähmungen, Nephritis, Ohrenerkrankungen, Paradontose, Pilzbelag der Mundhöhle (Soor), Rheuma, Syphilis, Tuberkulose und Zahnerkrankungen
Formen der Urintherapie
Urintrinken, Urin-Fasten, Urin-Einreibungen, Urin-Kompressen
Eigenschaften
Eigenharn stillt den grössten Hunger. Daher eignet er sich sowohl bei Esssuchtproblemen, als auch als unterstützende Massnahme beim Fasten. Daneben wirkt er wie ein physiologisches Abführmittel und reinigt den Darm auf schonende Art. Er regt auch die Nierentätigkeit an und wirkt wie ein Diureticum. Bei Ekzemen, Hautausschlägen und Verbrennungen kann Urin äusserlich in Form von Kompressen empfohlen werden. Bei Mund-, Zahn- und Sinusitis-Problemem wird Urin zum Spülen und Gurgeln benutzt. Regelmässige Haarpackungen werden zur Revitalisierung des Haarwachstums und Intensivierung der Haarfarbe angewandt.
Mit Erfolg wird auch Urin als Homöopathie (potenzierter Eigenharn) eingesetzt, wenn es darum geht, Krankheitssymptome zu bekämpfen, die durch die im Urin enthaltenen Toxine verursacht werden. Die Eigenurin-Potenzierung erfolgt (analog der Eigenblut-Potenzierung nach Hedwig Imhäuser: „Homöopathie in der Kinderheilkunde") in 30% Alkohol in centesimaler Verdünnungsreihe bis zur C6 und ist besonders für solche Patienten geeignet, bei welchen der unverdünnte Eigenurin entweder eine zu starke Erstverschlimmerung (bei einer zu starken Verschlackung) auslöst, oder welche noch nicht die Abscheu vor dem Eigenurin-Trinken überwunden haben.
Tradition der Urintherapie
Die Eigenharntherapie beruht auf einer uralten Tradition und gehört seit Urzeiten zum Arzneischatz vieler Völker. So lebt sie z.B. in der indischen Medizin Ayurveda während 5.000 Jahre bis heute ununterbrochen fort. Bedeutende indische Politiker wie Mahatma Gandhi und Jawaharlal Nehru tranken täglich eine Portion Morgenurin, um sich trotz andauernden Strapazen und Stress gesund zu halten. Neben der ayurvedischen und tibetischen Medizin gibt es uralte Überlieferungen der Reinigungsrituale mit menschlichem Urin auch in der chinesischen, persischen und griechischen Medizin sowie auch bei vielen Naturvölkern, wie bei Indianern, Eskimos und Zigeunern.
Weitere Literaturangaben:
Von den Schweizer Zeitgenossen praktiziert die Eigenurintherapie der St.Galler Arzt Dr. med. Ulrich Erwin Hasler, Autor des Buches „A.L . - eine eigene Apotheke in dir". Die Abkürzung A.L. bedeutet „Auto liquidum" = eigene Flüssigkeit = Urin.