Dünndarmdurchlässigkeit
Unser Dünndarm, mit seiner aktiven Oberfläche, so gross wie zwei Tennisplätze, ist die eigentliche Kontaktzone zu unserer Umwelt. Die Schleimhaut und Darmwand, die so dünn sind wie das Augenlid(!), hat eine enorm wichtige, aber auch anfällige Doppelfunktion. Sie ermöglicht einerseits die Aufnahme unserer vitalen Nährstoffe, anderseits muss sie uns vor schädlichem Inhalt schützen. Der Dünndarm, vor allem in den unteren Abschnitten, enthält reichlich Bakterien und deren Stoffwechsel- als auch Abbauprodukte unserer Verdauung, die krankmachend sein können, würden wir diese aufnehmen.
Beide Funktionen (Resorption / Abdichtung) können einzeln oder in Kombination gestört sein.
Eine verstärkte Dünndarmdurchlässigkeit hat unweigerlich eine erhöhte Belastung unseres Organismusses mit entzündungserzeugenden Molekülen und Bakterien zur Folge. Gefördert wird dieser Zustand vor allem durch entzündliche Veränderungen der Dünndarmschleimhaut und in Zusammenhang mit Nahrungsmittel-Intoleranzen oder der dauernden Einnahme von bestimmten Medikamenten, vor allem Rheumamittel oder Genussgifte wie Rauchen und Alkohol. Gewisse Umstände können in einen Teufelskreis münden, wenn bspw. eine Nahrungsmittel-Intoleranz die Durchlässigkeit steigert, welche wiederum die Unverträglichkeit fördert.
Dünndarmdurchlässigkeit (Intestinale Permeabilität) und Krankheitsentstehung
Normale Schleimhaut | Zerstört Schleimhaut |
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Therapie
- Weglassen der Nahrungsmittel mit Nachweis einer Intoleranz
- Vermeidung von irritierenden Medikamenten wie Antirheumatika
- Förderung der normalen Darmflora
- Unterstützung der Verdauung mit Enzymen
- Evtl. zusätzlich Ausschluss einer Lactose(Milchzucker) - Unverträglichkeit
- L-Glutamine (Aminosäure)
- Ungesättigte Fettsäuren
- Zink, Selen
- Panthothensäure, Vitamin C, E, A, Beta-Carotin
- Glycerrhiza (Süssholz), Aloe vera, Gingko biloba
Diagnostik
Die Dünndarmdurchlässigkeits-Analyse misst die Fähigkeit zweier nicht verstoffwechselbarer unterschiedlich grosse Zuckerarten, Lactulose und Mannitol, die Schleimhaut des Darmes zu durchqueren. Die "grosse" Lactulose wird normalerweise nur wenig resorbiert, kann aber vermehrt aufgenommen werden, wenn die Darmschleimhaut pathologisch verändert ist. Lactulose ist somit ein Parameter der Intaktheit der Schleimhaut und der interzellulären Verbindungen. Mannitol als verhältnismässig "kleines" Molekül wird durch die Zotten leicht aufgenommen und dient damit als Marker der normalen physiologischen Resorption.
Um diesen Test durchzuführen muss der Patient eine vordefinierte Menge von Lactulose und Mannitol trinken. Gemessen wird dann die Ausscheidung dieser Zucker während den nächsten Stunden im Urin.
Den Test führen Sie selber zuhause durch.
Testergebnis - Beispiel