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Warnungen vor Medikamenten sind 2013 stark gestiegen !
von Jürgen Salz
Die Pharmakonzerne haben 2013 auffallend häufig vor negativen Folgen ihrer Medikamente gewarnt.
Die Pharmakonzerne haben 2013 auffallend häufig vor negativen Folgen ihrer Medikamente gewarnt. Die Zahl der mit einer roten Hand gekennzeichneten Briefe an die Ärzte in Deutschland stieg im Jahresvergleich von 35 auf 54 stark an, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Das geht aus der Übersicht der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft hervor. 2006 waren es erst fünf Briefe, 2009 wurden 16 Warnbriefe verschickt. Den bisherigen Höchststand gab es 2011 mit 44 Warnungen. „Der Anstieg ist deutlich“, sagte Walter Schwerdtfeger, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn der WirtschaftsWoche.
„Rote-Hand-Briefe werden allerdings heute viel häufiger eingesetzt als früher, da das Risikobewusstsein und die gesetzlichen Anforderungen, auch von europäischen Behörden, gestiegen sind“, so Schwerdtfeger. Betroffen sind namhafte Hersteller wie Boehringer Ingelheim, Roche,GlaxoSmithKline und Novartis. In den Briefen warnen die Unternehmen etwa vor Infektionen oder Leberschäden.
Am häufigsten warnte mit acht Rote-Hand-Briefen der Schweizer Pharma-Konzern Roche. Als Innovationstreiber bringe Roche im Vergleich zur Branche viele neue Produkte auf den Markt, erklärte das Unternehmen auf Anfrage der WirtschaftsWoche. Bei „sicherheitsrelevanten Aspekten“ gehe man in enger Abstimmung mit den Behörden „den Weg weitestmöglicher Transparenz“. Roche nutze zudem Rote-Hand-Briefe, um Ärzte über „Medikamentenfälschungen durch Dritte“ zu informieren. Dies galt 2013 für eine Charge des Hepatitismittels Pegasys.
Der Verband Forschender Arzneimittel-Hersteller (vfa) erklärt den starken Anstieg mit gestiegener Sensibilität. „In früheren Jahren wäre vielleicht die eine oder andere Information einfach nur über aktualisierte Packungsbeilagen und den Außendienst verbreitet worden; 2013 wurde dafür ein Rote-Hand-Brief verschickt.“