Cholin
A) STÄRKUNG VON LEBER-UND GALLENBLASE
Cholin ist ein Hauptbestandteil des Phosphatidylcholins (PC), Teil des Lecithins. PC agiert als lipotropes Mittel (d.h. es verhindert die Ansammlung von Fetten und Cholesterin in der Leber). Fett-und Cholesterinanhäufung kann die Kapazität der Leber bezüglich der Entgiftung, des Metabolismus sowie der Galleproduktion beeinträchtigen und zur Entwicklung von Gallenblasen- und Gallenwegsstörungen (z.B. Gallensteinen) führen. Viele Studien haben gezeigt, daß sich in der Behandlung verschiedener Lebererkrankungen (z.B. Hepatitis, Zirrhose, Fettleber) eine Supplementierung mit Cholin (besonders als PC) als wirkungsvoll erweist. Ebenso findet einen Supplementierung auch in der Prävention für den Schutz der Leber vor der Schäden durch zahlreiche destruktive Faktoren wie Alkohol, bestimmte Drogen und Giftstoffe, Viren und radioaktive Strahlung, Anwendung.
B) HERZGEFÄSSFUNKTIONEN
Phosphatidylcholin erhöht die Löslichkeit des Cholesterins und verbessert so seinen Metabolismus und Abbau aus den Geweben. Studien zeigen, daß PC auch das Gesamtblutcholesterin- und - Triglyzeridniveau senkt, während das HDL (gutes) Cholesterin signigfikant ansteigt . Die Präparate mit sehr hoher elementarer PC Konzentration können Gesamtblutcholesterin und -Triglyzeride nach nur einem Monat um ungefähr 1/3 verringert. Phosphatidylcholin vermindert ebenfalls die Thrombozytenaggregation (Verklebung der Blutplättchen).
C) MENTALFUNKTIONEN UND EMOTIONALE GESUNDHEIT
Cholin wird für die Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin benötigt. Acetylcholin spielt unter anderem eine Rolle in der Gedächtnis- und Erkennungsfähigkeit sowie für die psychische Stabilität. Es wird vermutet, daß erniedrigtes Acetylcholin bestimmte Symptome der Alzheimer'schen Krankheit verursacht. Obwohl die Supplementierung mit Phosphatidylcholin im Fall von Alzheimer keine überzeugende Wirkung gezeigt hat, ist es doch in der Prävention oder Therapie in den frühen Stadien des Verminderns der kognitiven Fähigkeiten und des Gedächtnisverlusts von einigem Nutzen. Verringertes Azetylcholin wird auch mit manischen Episoden der bipolaren (manischen) Depression in Zusammenhang gebracht. Bei Patienten mit diesem Symptomenbild hat sich Phosphatidylcholin in klinischen Studien als wirkungsvoll erwiesen.
Hinweis: Cholin- und Phosphatidylcholin-Supplementierung sollten bei Patienten mit nicht-bipolarer Depression vermieden werden, es sei denn unter ärztlicher Kontrolle, da es diese Form der Depression in manchen Fällen verstärken kann.
D) NERVENFUNKTION
Cholin ist ein Bestandteil der Zellmembran und für die Instandhaltung der Myelinscheiden (die die Nervenzellen schützen und die korrekte Reizübertragung der Nerven sicherstellen) der Nerven erforderlich. Die Rolle des Cholins in der Azetylcholintätigkeit hat außerdem Einfluß auf die Verdauungsfunktion, da das Azetylcholin für peristaltische Bewegung der Darmuskulatur benötigt wird.
Anwendungsgebiete
• Allgemeine Mentalfunktionen
• Gedächtnisverbesserung
• Leberstärkung
• Gallensteine
• Herzgefäßfunktion (z.B.Senkung des Cholesterins)
• Degenerative Erkrankungen des Nervensystems (z.B. Multiple Sklerose [MS])
• Bipolare (manische) Depression (NICHT klinische [ nicht-bipolar ] Depression - siehe Kontraindikationen)
• Verstopfung (aufgrund verminderte Darmperistaltik)
• Abhängigkeit von Laxantien (Abführmitteln)
Typischer Dosierungsbereich Cholinbitartrat, Chlorid, Citrat
• 50-500mg pro Tag (elementares Cholin)
Phosphatidylcholin (PC)
• 400-2000mg pro Tag (elementares PC)
CPD Cholin
• 200-1000mg pro Tag (elementares Cholin)
Klassifikation
• Nichtessentieller Nährstoff
(die Kategorisierung des Cholins als 'nichtessentiell' bedeutet nicht, daß es nicht vom Körper benötigt wird; Cholin ist für den menschlichen Organismus essentiell wichtig. Es wird jedoch offiziell als 'nichtessentiell ' klassifiziert, da der Körper es bei adäquater Versorgung mit Aminosäuren (Lysin und Methionin) in ausreichender Menge selber bilden kann, was nicht notwendigerweise die optimale Versorgung zum Erhalt der Gesundheit gewährleistet.)
Löslichkeit
• Wasserlöslich (Cholinbitartrat, Cholinchloride, Cholincitrat, CPD Cholin)
• Fettlöslich (Phosphatidylcholin)
EC RDA
Nicht festgelegt
Allgemeine Ergänzungformen / Quellen
• Cholinbitartrat
• Cholinchloride
• Cholincitrat
• Phosphatidylcholin [ PC ] (von Lezithin)
• CPD Cholin
Allgemeine Nahrungsmittelquellen Leber
Eier
Kohl
Sojabohnen
Blumenkohl
Erdnüsse
Milch
Kontraindikationen / Wechselwirkungen / Hinweise auf Toxizität
• Keine bekannte Toxizität bezügl. der in den Supplementen vorkommenden Mengen
• Kein Cholin und Phosphatidylcholin bei nicht-klinischer (nicht-bipolarer) Depression geben, es sei denn unter ärztlicher Kontrolle, da das Cholin die Depression in manchen Fällen verstärken kann
• Hochdosiertes Phosphatidylcholin kann Übelkeit, Diarrhöe oder eine Verminderung des Appetits verursachen
• Hochdosiertes Cholin (als Cholinchloride) kann fischartigen Körpergeruch verursachen
Substanzen/Faktoren, die die Niveaus/Spiegel verbrauchen, die Aufnahme behindern und/oder die Aktivität hemmen.
• Fettreiche Ernährung
• Cholesterinreiche Ernährung
• Alkoholismus
• Hohe Dosen Niacin (Vitamin B3)
Anzeichen/Symptome in Verbindung mit einem Mangel
• Leberstörungen (z.B. Fettleber, Leberzirhose)
• Gallenblasenerkrankungen
• Morbus Alzheimer
• Erhöhtes Cholesterin
• Herzgefäßkrankheiten (d.h. Atherosklerose)
• Nierenerkrankungen
• Neurologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose [ MS ])
• Ulcus ventriculi mit Blutung (Magengeschür)